• 19. September 2016

Krise in der Landwirtschaft

Buhr Gruppe Weizen

Krise in der Landwirtschaft

Krise in der Landwirtschaft 960 720 Gerlach

In Stuttgart haben Statistiker des Deutschen Bauernverbandes etwas beobachtet.

Und zwar das Wort, welches in der Ertragslandschaft um sich greift heißt „Blender“. Landwirte verfallen in regelrechte Panik. Existenzen stehen auf dem Spiel.

„Blender“ nennt man Pflanzen die gut aussehen, aber keinen Ertrag bringen.

In Frankreich, dem mit 72 Millionen Tonnen (2015) bei weitem wichtigsten Getreideproduzenten Zentraleuropas, rechnet das Landwirtschaftsministerium mit einem Ernterückgang von durchschnittlich 30% gegenüber dem vorherigem Jahr.

Sollte es so weitergehen, wäre es die schlechteste Saison seit 30 Jahren.

Auch in Deutschland stehen die Landwirte vor Ernteausfällen von ca 11%. Vorallem der Süden und Westen ist stark betroffen.

Was ist passiert?

Die Aussaat war gut, etwas Wärme und viel Niederschlag ließ es sprießen.

Die Pflanzen entwickelten sich prächtig.

Weil Sonne fehlte, wurden Ähren und Körner schlecht ausgebildet. Die Energie der Pflanzen verpuffte im Blattwerk. Sie schossen ins Kraut.

Tatsächlich sind die Stuttgarter Statistiker nicht die Einzigen, denen das Blender-Getreide dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Mancherorts habe die ungewöhnliche Witterung die „regionalen Ertragsschätzungen erschwert“, sagt Thomas Berger, Sprecher der Münchner Baywa, einer der führenden Agrarhändler Deutschlands. Viele Marktteilnehmer seien in ihrer Einschätzung der Erntesituation speziell „im Mai und Juni“ getäuscht worden, sagt auch ein Sprecher der Agravis Raiffeisen AG, ebenfalls eine Branchengröße mit Sitz in Hannover. Das Rohstoff- und Lebensmittelgeschäft stehe nun „vor Herausforderungen“.

Wie sich der Blender-Anteil in Zukunft auf die Landwirtschaft auswirkt, wird sich zeigen müssen. Die Landwirtschaft hat schon größere Probleme bewältig. In dem Sinne: Positiv bleiben!

Quelle